Ein langfristiger Kohlenstoffspeicher.

Klimaschutz – ohne Moos nix los.

Wie funktioniert das eigentlich?

Wer Moore vor der Zerstörung schützt, verhindert kurzfristig eine massive Freisetzung von CO2 und sorgt langfristig dafür, dass Kohlenstoff auch in Zukunft gebunden werden kann. Aber wie machen Moore das eigentlich?

Der menschengemachte Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Maßgeblich dafür verantwortlich ist der seit der Industrialisierung stark angestiegene Ausstoß von Kohlendioxid (CO2). Das klimaschädliche Treibhausgas beschleunigt die Erderwärmung, indem es in der Erdatmosphäre die Abstrahlung von Wärmeenergie in den Weltraum verhindert. Intakte Moore speichern Kohlenstoff – und das bereits seit Jahrtausenden.

Die Moore Mitteleuropas entstanden nach dem Ende der Eiszeit. In den nähr- und sauerstoffarmen Feuchtbiotopen wird abgestorbenes Pflanzenmaterial nicht abgebaut, sondern konserviert. Moore wachsen, indem sie rund 10 % des von Pflanzen aufgenommenen CO2 nach deren Absterben unter Luftabschluss in kohlenstoffreichen Torf umwandeln. Das hat Torf in der Vergangenheit zu einem begehrten Energielieferanten gemacht und ganz erheblich zum Moorsterben beigetragen.

Dafür sind in den verbliebenen Mooren – ungeachtet ihres langsamen Wachstums von 0,5 bis 2 mm pro Jahr – im Verlauf der letzten 11.000 Jahre gigantische Kohlenstoffspeicher entstanden. Ein Drittel der terrestrischen Kohlenstoffvorräte lagert in Mooren, jedes Jahr entziehen sie der Atmosphäre weltweit 150 bis 250 Millionen Tonnen CO2. Deshalb ist Moorschutz ein unverzichtbarer Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.

Übrigens produzieren auch intakte Moore das Treibhausgas Methan. Es entsteht bei der natürlichen Torfbildung im Moor und ändert nichts an seiner eindeutig positiven Klimabilanz. Aber Moore sind nicht nur einzigartig effektive Klimasenken: Ihre hydraulischen Eigenschaften, zu denen unter anderem die enorm speicherfähigen Torfmoose beitragen, lassen sie wie riesige Schwämme wirken. Indem Moore bei Regen Wasser speichern und es bei Trockenheit an die Umgebung abgeben, vermeiden sie Schäden durch Hochwasser und Hitzeperioden. Darüber hinaus wirken Moore als Filter, indem im Wasser gelöste Nähr- und Schadstoffe bei der Torfbildung dauerhaft gebunden werden.

Moorarten.