Optimal für nachhaltige Landwirtschaft.

Renaturierung und nachhaltige Bewirtschaftung.

Wiedervernässung – Land unter auf dem Weg zum gesunden Moorkörper.

Ein Moor zu entwässern, hat schwerwiegende ökologische Folgen. Das zeigt sich auch dann, wenn es um die Renaturierung beschädigter Moorflächen geht. Die arbeits- und kostenintensive Wiedervernässung kostet Zeit – und ist dennoch jeden Euro wert.
 

Dabei ist das Ziel der teilweise jahrzehntelangen Maßnahmen dasselbe: die Wiedervernässung als Voraussetzung für Torfbildung bzw. Torferhalt. Die Herausforderung: Je nach Moortyp und lokalen Gegebenheiten müssen die passenden Voraussetzungen in Bezug auf natürliche Wasserversorgung, Durchlässigkeit des Moorsubstrats und Oberflächengefälle rekonstruiert werden.

Ein darauf abgestimmter Renaturierungsplan setzt dabei an, die Entwässerung zu beenden. Unterschiedliche Stauverfahren verhindern den Abfluss des Grundwassers: Entwässerungsgräben oder Dränrohre werden verschlossen und die Wasseraufnahme aus erhöhtem Gelände oder durch Regen ermöglicht.

Dazu gehört auch das regelmäßige Entfernen von Gehölz. Das sogenannte Entkusseln erfolgt entweder von Hand oder mithilfe geeigneter Weidetiere, zum Beispiel alter Schafrassen. Der Beschnitt hilft der lichtliebenden, niedrigen Moorvegetation und schützt vor Wasserentzug durch Baumbewuchs.

Der Bewuchs geht zurück, sobald ein stabiler, moortypisch hoher Wasserstand erreicht ist. Dazu trägt auch die zusätzliche (Re-)Aktivierung natürlicher Wasserrückhaltekapazitäten im Einzugsgebiet des Moors bei. Wird im Umfeld darüber hinaus ökologisch nachhaltige Landwirtschaft betrieben, sinkt die Belastung für Mensch und Moor – ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Renaturierung.

Paludikultur – das Moor nachhaltig nutzen.

Nachhaltige Landwirtschaft kann nicht nur um das Moor herum, sondern unter bestimmten Bedingungen auch direkt im Moor selbst betrieben werden.

Der Begriff Paludikultur beschreibt extensive Nutzungsformen, die mit dem Ökosystem Moor vereinbar sind. Zu den in der Erprobung befindlichen Verfahren gehört unter anderem der Anbau von Röhricht (für Dachreet), Torfmoosen (als Torfersatz für den Gartenbau) oder Schwarzerle (als Bau- und Möbelrohstoff sowie Energieträger). Die extensive und moorschonende Landwirtschaft kann so zu einer rentablen Alternative für die Besitzer von konventionell bewirtschafteten Moorflächen werden.